21-22, 3BKGD2, Exkursion, Fotodesign

5 Tage Studien-Exkursionen

Nach Beendigung des Lockdowns und damit Verbots von Studienfahrten in 2022 hat die zweite Klasse des Berufskollegs Grafik Design mit 24 Schülerinnen und Schülern und zwei Fotografie-Lehrern (Jo. Schwaemmle, Elke Langenbacher) zur Abbildung des Lehrplans anstatt des üblicherweise stattfindenden einwöchigen Besuchs der Partner-Designschule in Terrassa bei Barcelona in Spanien fünf einzelne Exkursionen in der Region durchgeführt. So haben wir in dieser unsicheren Zeit das Risiko einer kostspieligen Buchung und Erstattung einer längeren Reise vermieden.

Nach Abstimmung in der Klasse haben wir uns auf vier Ziele geeinigt, die wir jeden Tag von Lahr aus direkt erreichen konnten:

  • Weil am Rhein
  • Basel
  • Straßburg
  • Heidelberg

Zu Beginn am Montag starteten wir in Weil am Rhein bei Vitra mit einer Architekturführung (Feuerwehrhaus, Design Museum). Außerdem haben wir die berühmte Schaudepot mit Stuhl-Exponaten, die auch später im Kunstgeschichte-Unterricht behandelt werden, besucht. Abgeschlossen wurde dies durch einen Besuch des beeindruckenden VitraHauses mit dem Showroom der aktuellen Möbel. Nach einer kurzen Wanderung zu Fuß von circa 30 Minuten erreichten wir die Dreiländerbrücke zwischen Schweiz, Frankreich und Deutschland. Bei sonnigem Wetter haben wir hier spannende Architektur-Aufnahmen erstellen können. Abschließender und herausragender Punkt dieses Tages war der Besuch der Colab-Galerie im Obergeschoss von Carhartt WIP Factory Outlet mit spannender Street-Art und einer kompetenten Führung.

Am nächsten Tag besuchten wir Basel. Vom badischen Bahnhof liefen wir zum Tinguely Museum, um dort im Außenbereich die kinetischen Objekte mit verschiedenen fotografischen Techniken zu erfassen. Entlang des sonnigen Rheins sind wir in die Innenstadt gelaufen und haben uns „Bürger von Calais“ von Auguste Rodin im Innenhof des Kunstmuseums angesehen. anschließend wurden die Schülerinnen und Schüler in der Basler Papiermühle über verschiedene Aspekte von Papierproduktion, Druck, Schriftschreiben, Schriftsatz usw. fasziniert. Im Cartoonmuseum danach gewannen alle einen spannenden Einblick in aktuelle, zeitgenössische Karikatur. Vorbei am Basler Münster und der Innenstadt, das Messegelände mit spannende Architektur ging es danach zurück zum Bahnhof.

Der darauf folgende Tag in Straßburg begann mit einem Besuch des Museums für moderne und zeitgenössische Kunst. Leider war es nicht mehr möglich, eine offizielle Führung zu buchen, weswegen zwei Gruppen unabhängig voneinander das Museum eigenständig erkunden. Von der klassischen Moderne im Erdgeschoss ging es mit spannenden Einblicken in die Architektur des Gebäudes hoch zum ersten Stockwerk mit zeitgenössischen, modernen Exponanten. Jeder war von diesen Eindrücken gefesselt. Weiter ging es auf eigene Faust durch die touristischen Stadtteil Petite France mit den pittoresken Häusern, vielen Kanälen und Schleusen zur Innenstadt. Nächster, herausragende Programmpunkt des Tages waren die fotografischen Experimente während der blauen/goldenen Stunde am Einkaufszentrum und Hafenbereich Rieve Etoiles. Auf dem Rückweg mit der Straßenbahn nach Kehl hatten wir noch einen Stop an der Europabrücke, die Deutschland mit Frankreich verbindet. Hier erprobten alle Nachtotografie.

Am nächsten Tag ging es noch einmal nach Straßburg mit der eigenständigen Besichtigung des Münsters und einer abschließenden Fahrt auf den Kanälen mit dem Panoramaboot bis hin zum europäischen Parlament. Außerdem konnte jeder die Stadt und weitere Stadtteile noch auf eigene Faust erkunden und fotografisch dokumentieren.

Der letzte Tag der Exkursion sollte uns nach Heidelberg zur Biennale der aktuellen Fotogfie, die zeitgleich in Mannheim und Heidelberg stattfand und auch zum Besuch der Ausstellung „Körperwelten“ führen. leider hat an diesem Highlight der Woche das Wetter nicht ganz mitgespielt und wir standen im Dauerregen. Somit konnte die Besichtigung der Stadt, des Schlosses, verschiedener weiterer Fotografie-Ausstellungen in der Stadt und ein optionales gemeinsames Essen in einem koreanischen Restaurant nur fakultativ durchgeführt werden. Bei der Rückfahrt gab es noch Probleme, da der Zug von Karlsruhe nach Offenburg um 21 Uhr ausfiel und wir den Zugführer eines ICEs überzeugen mussten, uns kostenlos mitzunehmen. Somit konnte jeder, trotz der widrigen Umstände, pünktlich nach fünf erlebnisreichen Tagen zurückkehren.

Die nächsten Wochen im Fotodesign-Unterricht in der Schule beschäftigten uns mit dem typischen Workflow eines Fotografen beziehungsweise Grafik Designers, der die unendliche Vielfalt von Fotos erfassen, bewerten, katalogisieren muss, uns die geeignetsten Abbildungen für bestimmte Anwendungen anschließend bearbeiten und ausgeben zu können.

Die Ergebnisse sprachen für sich und alle waren dankbar für diesen Einblick und aktive Übung dieses so wichtigen Bereichs einer gestalterischen Konzeption von Grafik Designern.

Text & Fotos Dokumentation: Jo. Schwaemmle